Nach Beendigung des 1. Weltkrieges fasste der zur damaligen Zeit noch als verpönt geltende Fußballsport in Dinglingen Fuß. Einige junge Männer, die dieser Sportart aufge­schlossen gegenüberstanden, fanden sich zusammen und gründeten am 19. Dezem­ber 1919 den Fußballverein Dinglingen. Mit einer für die heutigen Verhältnisse bescheidenen Zahl von 42 Mitgliedern ging man an die Arbeit. Leider war zu dieser Zeit die Sportplatzfrage eine heikle Angelegenheit, denn wie sollte man das Fußballspiel ausüben, wenn man keine geeignete Sportstätte zur Verfügung hatte. Nach langen und mit Lei­denschaft geführten Verhandlungen gelang es schließlich der damaligen Vorstand­schaft, dass die Gemeinde Dinglingen dem jungen Verein im Gewann „Brunnmatte" ein Wiesengelände zur Verfügung stellte.
Mit großer Hingabe und Idealismus ging die kleine Zahl von Mitgliedern daran, dieses Wiesengelände in einen brauchbaren Sportplatz umzuwandeln. Nicht unerheblich waren die finanziellen Opfer, die diese Mitglieder zum Gelingen des Werkes beitragen mussten, da ja die Vereinskasse zu diesem Zeitpunkt keine Mittel aufzuweisen hatte. Als dann das Sportplatzgelände in einen spielfähigen Zustand versetzt worden war, konnte der Spiel­betrieb aufgenommen werden.

 

Die Zahl der Mitglieder wuchs stetig und so war man bald in der Lage, mehrere Mann­schaften, darunter auch eine Jugend- und Schülermannschaft sowie eine Alt-Herren­mannschaft, am Spielbetrieb teilnehmen zu lassen. Mit wechselndem Erfolg bestritten die Mannschaften ihre Spiele. Auch in kultureller Hinsicht bot der junge Verein seinen Mitgliedern und Freunden durch gesellige Veranstaltungen Abwechslung. Trotz einiger Krisen innerhalb der Vorstandschaft zerbrach das Vereinsgefüge nicht. Hierzu trugen im Wesentlichen die aktiven Spieler bei, die sich durch nichts erschüttern ließen. Die 1. Mann­schaft, die Repräsentant des Vereins war, hatte sich bald in der näheren und weiteren Umgebung einen guten Namen verschafft, denn ihre Spielstärke nahm stetig zu, und so blieb nicht aus, dass diese Mannschaft gar bald in die Kreisklasse einzog und dort gegen namhafte und spielstarke Mannschafte im badischen Raum ihre Spiele zu bestreiten hatte.
Kontinuierlich hatte der Verein weiteren Zuwachs zu verzeichnen, da nun das Fußballspiel festen Fuß gefasst hatte. Es blieb daher auch nicht aus, dass die Anforderungen an den Verein in jeder Hinsicht wuchsen.
Doch mit einer Zähigkeit und durch nichts unterzukriegenden Ausdauer wurden diese Probleme gelöst, wozu nicht zuletzt die persönlichen Opfer zahlreicher Mitglieder und Freunde des Vereins beitrugen. Auch auf dem Gebiet der Leichtathletik taten sich einige Mitglieder des Vereins hervor, die an zahlreichen sportlichen Veranstaltungen teilnah­men und dabei recht beachtliche Erfolge erzielten.


Nachdem im Jahre 1939 am politischen Himmel schwere Gewitterwolken aufzogen, welche zum Ausbruch des 2. Weltkrieges führten, blieb auch der FVD nicht davon verschont, seinen Spielbetrieb einzustellen. Zahlreiche Einberufungen zum Kriegsdienst machten es unmöglich, weiterhin den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Lediglich die Jugendmannschaft konnte noch einige Zeit Spiele austragen, doch nachdem sich auch in diesem Bereich niemand mehr fand, der der Jugendmannschaft vorstehen wollte, ruhte auch hier der Spielbetrieb.
Wiedergründung des FVD am 17. Januar 1953
Nach Beendigung des 2. Weltkrieges war es zunächst durch eine Verfügung der Be­satzungsbehörde nicht möglich, den Verein zu neuem Leben zu erwecken. Erst nach Lockerung des Verbots der Gründung von Sportvereinen regten sich auch in Dinglingen wieder Kräfte, den bereits seit 1920 bestehenden Verein wiederzugründen. Im Jahre 1952 bereiteten die ehemaligen Mitglieder Ernst Griesbaum, Walter Frick, Ludwig Roser und Kurt Vogel in zäher und mühevoller Werbearbeit die Wiedergründung des FVD vor. Für den 17. Januar 1953 wurde eine Versammlung in das Gasthaus zum Löwen einbe­rufen, wo man ein volles Haus feststellen konnte. Aus der Versammlung heraus kam ur­plötzlich der Vorschlag, dass man sofort die Wiedergründung vollziehen möge, da der zahlreiche Besuch alle Voraussetzungen hierfür böte. In zügiger Form wurde die Wie­dergründung vollzogen und eine Vorstandschaft gewählt. Karl Ehinger, der als Wahllei­ter fungierte, gelang es innerhalb kürzester Zeit, den neuen Vorstand der Versammlung vorzustellen.
Zum 1. Vorsitzenden wurde Architekt Berthold Präkelt berufen. Die Jugendarbeit über­nahm Walter Frick. Nun konnte mit der Aufbauarbeit begonnen werden. Leider stand man einem großen Problem gegenüber, denn es fehlte wieder eine Platzanlage. So war man zunächst gezwungen, die Spiele nur auswärts auszutragen. Im April 1953 trat die neu gebil­dete Mannschaft in Dörlinbach an, und konnte dort zu aller Überraschung einen hohen Sieg erringen. Dank der Großzügigkeit der damaligen Vorstandschaft der Skizunft Lahr, stellte dieser Verein dem FV Dinglingen sein vereinseigenes Sportgelände am Hohbergsee zur Verfügung, wo dann auch die Punktspiele ausgetragen wurden. Immer größer wurde die Zahl der Aktiven, so dass man bald eine 2. Mannschaft und Jugend­mannschaft stellen konnte. Nachdem die Stadtverwaltung Lahr die Stadtparkwiese als Sportgelände hergerichtet hatte, fand der Verein dort ein neues Zuhause. Enormer Trai­ningsfleiß und sportliches Interesse schufen in den nächsten Jahren die Voraussetzung für sportliche Erfolge. Vom Bezirksmeister der C-Klasse erkämpfte man sich auch die Meisterschaft der B-Klasse und schaffte den Aufstieg in die A-Klasse. In der Zwi­schenzeit wuchs die Zahl der Spieler stetig und bald hatte man sieben Mannschaften im Spielbetrieb. Besonders in der Jugendarbeit wurde enormes geleistet, so dass die Früchte des Lohns auch dort nicht ausblieben. 1969 schaffte die 1. Mannschaft den Aufstieg in die 2. Amateurliga. Eine gute Kameradschaft und ein enormer Trainingsfleiß waren die Voraussetzungen für den sportlichen Erfolg. Leider war es der 1. Mannschaft nicht vergönnt, sich den Klassenerhalt zu sichern.


In den zurückliegenden 91 Jahren wurde von den Aktiven und von der Vorstandschaft sehr viel geleistet, unterstützt von den treuen Vereinsmitgliedern und unseren Fußball­freunden. Ein großer Verdienst haben aber auch die Trainer und Betreuer, die es immer verstanden haben, die Spieler zu begeistern.
Nach diesem kurzen Rückblick können wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken, denn ein guter Nachwuchs, Kameradschaft und bewährte Trainer bieten dafür die Gewähr.